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Hallo!
Guckt mal, was ich heute in der OZ las:
Zitat: |
Good Morning, liebe Kinder! Wegen der miserablen PISA-Ergebnisse fordern Pädagogen und Eltern Mehrsprachigkeit an Kitas und Grundschulen. Angebote in MV sind rar. Deutschland hinkt hinterher. Rostock (OZ) What ist this? Ein Strohhalm. English, please! A Straw. Jenny (5) aus Rostock greift den roten Strohhalm, sorry the red straw, und hält ihn hoch. Patricia Luu (25) spricht englisch mit den Lütten im Kindergarten der Werkstattschule Rostock „Schritt für Schritt“. Auf der bunten – kindgerechten – Weltkarte zeigt die Kanadierin, woher sie kommt. Kanada finden Jenny, Konstantin, Pauline und Ophelia sofort. Sie wissen auch, wo Englisch gesprochen wird. Zum Beispiel in Amerika, England, Australien. In Deutschland, dort, wo auf der Karte ein Brandenburger Tor eingezeichnet ist, spreche man Deutsch – „and english“, wirft Konstantin ein. Er jedenfalls könne etwas sprechen. 130 Kinder hat der Kindergarten. 13 Erzieher kümmern sich um die Lütten. Und Patricia Luu. Sie läuft parallel zur Betreuung. „Patricia ist zusätzlich da. Sie begleitet die Erzieher auf Englisch“, sagt die stellvertretende Kita-Leiterin Andrea Schedler-Bräunlich (30). Die Kinder haben keinen Unterricht mit Vokabeln lernen und Grammatik pauken. Sie sprechen und hören Englisch. Zum Beispiel, wenn sie mit Patricia zum Mittag den table mit plates, glasses und spoones decken. Schlechte Erfahrungen haben die Erzieher nicht gemacht. „Kinder sind beim Lernen wie ein Schwamm. Die nehmen alles auf. Kinder wollen lernen“, sagt Patricia Luu in perfektem Deutsch. Was ihnen zu viel werde, lassen sie an sich vorbeiziehen. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Oder eben schwerfälliger. Was der Volksmund erkannt hat, drücken Pädagogen so aus: Je eher desto besser. In den ersten Lebensjahren bilden sich die Synapsen im Gehirn. Je mehr spielerische und kreative Angebote Kindern gemacht werden, desto mehr bildet sich aus. Wissenschaftler sprechen von Lernfenstern, die sich öffnen, aber auch wieder schließen. Außerdem stehe in den ersten Lebensjahren das Spracherlernen – eben der Muttersprache – sowieso auf der Agenda des kindlichen Gehirns. Ein weiteres Angebot werde nicht als störend oder überfordernd empfunden. Ines Rohrmann vom Amt für Jugend und Soziales in Rostock sagt: „Das ist so ähnlich wie bei Eltern aus zwei Ländern, die in ihrer jeweiligen Muttersprache reden. Die überfordern ihre Kinder auch nicht.“ Psychologische Tests bestätigen, dass das frühzeitige Erlernen von Fremdsprachen Intelligenz, Selbstbewusstsein und Kreativität fördere. Trotzdem aber, PISA lässt grüßen, regen sich Widerstände gegen Zweisprachigkeit in Kitas. Oft heißt es, Kinder sollten erstmal ihre Muttersprache sprechen. Eltern haben Angst, die Sprösslinge zu überfordern. Latent schwingt der Vorwurf mit, in bilingualen Einrichtungen würden kleine Nobelpreisträger gezüchtet. Pädagogen halten das für Unsinn. Kita-Leiterin Schedler-Bräunlich: „Wir wollen querdenken und neue Perspektiven reinbringen.“ Sie erinnert an Schweden und andere Nationen, die in der Bildungsstudie PISA vorn sind. Dort würde von klein auf in offener Gruppenarbeit pädagogisch gezielt betreut und dort gelte, dass Bildung im Kleinkindalter – im Kindergarten – beginnt. Zweisprachigkeit sei selbstverständlich. Deutschland hinke hinterher. Von 50 000 Kitas in Deutschland bieten nur 500 zweisprachige Angebote. Eltern und Pädagogen, die das unterstützen, kämpfen gegen Windmühlen. Nur im Saarland sind 25 Prozent der Kindergärten deutsch-französisch. Cornelia Barnet, alleinerziehende Mutter aus Rostock, hat ihren Maximilian extra in die „Rappelkiste“ gebracht. Kontakte mit Französisch hat der nun Fünfjährige dort gemacht. In der AWO-Einrichtung mit 290 Kindern wird die Betreuung seit 1995 auch auf Französisch und seit 1998 auf Englisch geleistet. Fünf Muttersprachler unterstützten die 29 Erzieher. Mit Erfolg. „Ich kann schon: One, two, three, four, five!“ So begrüßt Lea (5) Besucher. Bis 20 könne sie zählen und noch andere englische Wörter. Deborah Devendraraj aus Sri Lanka betreut die Gruppe. Sie spricht Englisch, eine andere Betreuerin Deutsch. Große braune Kinderaugen leuchten aufgeregt, wenn die Kleinen mit Deborah Englisch plappern dürfen. Kita-Leiterin Petra Otto sagt: „Das ist eine normale Begleitung in einer Fremdsprache. Das ist wie bei Säuglingen, mit denen spricht man ja in der Muttersprache auch normal und sie lernen darüber sprechen.“ Kinder seien in den ersten Lebensjahren offen für derartige Angebote . „Die hören und sprechen einfach und lernen. Denen können sie auch Chinesisch anbieten.“ Einziges Problem: Es müsste in der Grundschule fortgeführt werden. Da aber hapert es. Fremdsprachenangebote werden laut Sozialministerium in MV an über 200 Kitas gemacht. Englischkurse flächendeckend, dazu Spanisch, Vietnamesisch, Russisch. Ab Oktober bietet die Kita „Sea-Horses“ (Seepferdchen) in Trent auch auf Rügen Englisch. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Pomerania bemüht sich seit Jahren um zweisprachige Angebote in grenznahen Kitas. Insgesamt arbeiten neun polnische Frauen und Männer in zehn Kitas in Ahlbeck, im Uecker-Randow-Kreis und sogar in Schwerin. Das Pomerania-Projekt wird mit 250 000 Euro von der EU und dem Land MV gefördert. In Klevenow (Nordvorpommern) lernen Knirpse Schwedisch, in Kröpelin Französisch. Bilingual arbeiten vier Kitas in Rostock mit Englisch und Französisch sowie drei in Ostvorpommern mit Englisch, Polnisch, Russisch. An den Grundschulen aber wird es eng. Der Kieler „Verein für Frühe Mehrsprachigkeit an Kindertageseinrichtungen und Schulen“ hat herausgefunden, dass in MV gerade mal sechs Grundschulen zweisprachige Angebote machen. Bundesweit sind es 770. Bildungsminister Henry Tesch (CDU) sagt, dass bilingualer Unterricht weiterhin erst ab Klasse fünf ein Thema sei. Ein zweisprachiger Schulversuch an einigen Grundschulen im Land habe aber gute Ergebnisse erzielt. Von 1996 bis 2002 hätten in dem Projekt „Minis“ an einigen Grundschulen Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse mehrstündigen Fremdsprachenunterricht in Englisch erhalten. Auch Fächer wie Kunst, Musik oder Mathematik seien teilweise auf Deutsch und Englisch unterrichtet worden. Nun sei reagiert worden. Ab diesem Schuljahr wird Grundschülern in MV Fremdsprachenunterricht ab Klasse drei angeboten. Indes nur drei Stunden pro Woche. Dass früher und mehr sinnvoll ist, daran besteht kein Zweifel. Es hapert aber mal wieder am Geld. |
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Hmmm is schon interessant und wenn es bei uns in der Nähe so was geben würde, würd ich vielleicht die Chance nutzen. Da bräuchte ich jetzt nur noch ein Kind
Mein Neffe wird ja von zu Hause aus schon fast zweisprachig erzogen, weil sein Vater Franzose is und der hätte sicherlich keine Probleme in nem Kindergarten in Frankreich. Höchstens die anderen Kinder und Betreuer, weil die kaum oder kein Deutsch können...
EinStein
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ich find, dass man des auch ziemlich übertreiben kann mit dem was da abläuft. die kids können noch net mal gescheit lesen und können aber schon englisch reden. ich glaub auch nicht, dass es den kids spaß macht die ganze zeit zu lernen wie in der schule. wenns wenigstens noch so a bissl spielerisch is, dann gehts ja noch, aber sonst....
es reicht ja auch, wenn sie in der grundschule damit anfangen. im kindergarten sollten sie sich noch austoben können.
sunrise
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@sunrise
naja, es kommt, find eich, auch darauf an, was für eine Sprache unterrichtet würde. ich meine, wenn es jetzt Chinesisch ist - in der Schule werden die das mit Sicherheit nicht lernen, dann wäre das unsinnig. Aber Englisch, das bekommen sie spätestens in der 5., dann habe sie gut Grundlagen
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@ caliburn
es gibt eigentlich schon viele schulen an denen chinesisch als hauptfach angeboten wird. wir können auch chinesisch lernen. zwar nur als wahlfach, aber trotzdem.
ich hab letztens bei der cousine von der pralini gesehen, wie unsinnig des eigentlich ist. sie hat einen haufen arbeitsblätter gekriegt und kann dabei noch nicht mal lesen....
es kommt halt au imma drauf an, wie die des rüberbringen. so spielerisch ist für die kinder sicher lustig und sinnvoll. aber ich hab letzens irgendwo gelesen, dass die im alter von 3-6 schon richtig wie in der schule lernen müssen. und des find ich geht gar net.
sunrise
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Is dabei dann auch ein Problem, weil das in Deutschland natürlich auch wieder unterschiedlich geregelt werden würde. Wahrscheinlich auch von Landkreis zu Landkreis oder zu Bundesland von Bundesland.
Man sieht doch schon bei der Schule wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern sind und das soll dann schon in KITA`s anfangen?
Manche Kids haben Glück, wenn sie von zu Hause aus zweisprachig aufwachsen.
EinStein
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Ich sehe das ähnlich wie Eini. Wenn es so etwas wie Fremdsprachenunterricht in den KITA`s schon in den Kingergärten geben würde, gibt es ja vielleicht auch wieder ein paar Bundesländer, die dagegen sind und dann gibts ja noch eher unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen. Entweder muß es sowas dann in ganz Deutschland geben oder überhaupt nicht!
Hab euch lieb
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@ Maya
naja, du hast schon REcht. Aber solche Kitas sind ja freiwilige Sachen und ALternativen zu "normalen" Kitas. Ist ja genau so, als wenn du entscheidest, ob dein Kind auf die Realschule oder aufs Gymnasium gehen soll, jedm,e das seine. Gut, bei den Kitas spielt auch Geld eine rolle...
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Es wäre aber doch trotzdem irgendwie dann nicht gerecht, wenn schon in der Grundschule die Schüler unterschiedliche Vorkenntnisse haben. Man sollte das schon irgendwie einheitlich hinbekommen. Viele Eltern sprechen ja auch nur deutsch und wären dann ja schon beinahe überfordert, wenn ihre 8 jährigen Kinder mit Englisch-Hausaufgaben ankommen.
Andüüü
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@ Sponky
wieso sollten Eltern überfordert sein, wenn ihre 8jährigen mit englisch-HA kommen?
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Also ich mach ja grad praktikum in ner kita... Inzwischen sind viele ausländische kinder im kindergarten, die unterhalten sich oft auf türkisch, die kinder die nur deutsch sprechen werden oft ausgegrenzt oder fangen auch an türkisch zu sprechen, da wird aber deutsch schlechter... Dann kommt noch 3x die woche eine französischlehrerin, und eine englischlehrerin.... Ich habe bei manchen kindern das gefühl das sie damit überfordert sind, was ich nicht gut finde...
Aber auch die erzieherinnen werden dazu angehalten türkisch zu lernen, damit die eltern besser verstehen....
Wenn es nicht übertrieben wird mit der sprache lernen, find ich es eine gute idee, aber nur wenn es überall gefördert wird, damit alle die gleichen vorkenntnisse haben....
Zuckerzombiemausi :)
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Zitat von Nadine Keya im Beitrag #11
Also ich mach ja grad praktikum in ner kita... Inzwischen sind viele ausländische kinder im kindergarten, die unterhalten sich oft auf türkisch, die kinder die nur deutsch sprechen werden oft ausgegrenzt oder fangen auch an türkisch zu sprechen, da wird aber deutsch schlechter... Dann kommt noch 3x die woche eine französischlehrerin, und eine englischlehrerin.... Ich habe bei manchen kindern das gefühl das sie damit überfordert sind, was ich nicht gut finde...
Aber auch die erzieherinnen werden dazu angehalten türkisch zu lernen, damit die eltern besser verstehen....
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