50 Jahre is es nun schon her... Auf den Tag genau spielte Eintracht Frankfurt als erste deutsche Mannschaft im Endspiel eines Europapokals. Da gab es zwar eine 3:7 Niederlage, aber das auch gegen die damals beste Mannschaft der Welt, nämlich Real Madrid.
Hier mal was dazu im Internet :
Eintracht gegen Real 1960 - Zehn Tore für die Ewigkeit Richard Kress trifft zum 1:0 - es sollte die einzige Führung der Hessen bleiben.Trotz Niederlage war es für Eintracht Frankfurt ein Meilenstein. Noch heute schwärmen Fußballexperten vom Europapokalfinale 1960 gegen Real Madrid. Vielen gilt es als bestes Fußballspiel aller Zeiten.
"Mein erster Gedanke war, dieses Spiel ist ein Schwindel" – so urteilte die englische Fußballlegende Sir Bobby Charlton über das Europapokalfinale von 1960. Der spätere Weltmeister vermutete einen Trick, einen Schwindel, "weil diese Spieler Dinge taten, die nicht möglich sind, nicht real, nicht menschlich". Ob Charlton dies wirklich so gesagt hat oder nicht – es drückt aus, was viele Menschen damals und danach über die Begegnung vom 18. Mai 1960 zwischen Eintracht Frankfurt und Real Madrid dachten.
Das Finale im Hampden Park von Glasgow, das Madrid mit 7:3 gewann, gilt als absoluter Höhepunkt der Fußball-Geschichte. Das Spiel wurde zum besten Europapokalfinale des 20. Jahrhunderts gewählt. Englische Sportjournalisten kürten es gleich zum besten Spiel schlechthin. Der Begriff "Jahrhundertspiel" hat sich für die Partie eingebürgert. Bemerkenswert ist auch die Zuschauerkulisse. Mehr als 127.000 Menschen – andere Quellen sprechen sogar von 135.000 – wurden im Stadion Zeugen der Partie. Niemals davor oder danach verfolgten ähnlich viele Zuschauer ein Europapokalendspiel.
"Größter Erfolg seit Bern"Trotz der hohen Niederlage blicken auch Fans und Spieler der Frankfurter Eintracht mit großem Stolz auf die Partie zurück. Die deutsche Presse feierte den Finaleinzug als "größten Erfolg seit dem Wunder von Bern". Für die Hessen war überhaupt schon das Erreichen des Endspiels ein riesiger Erfolg. Nie zuvor stand eine deutsche Mannschaft in einem europäischen Pokalendspiel. Im Halbfinale hatte Frankfurt die favorisierten Glasgow Rangers mit 6:1 und 6:3 ausgeschaltet.
Trotzdem ging Real natürlich als haushoher Favorit ins Finale. Das "Weiße Ballett" hatte im damals noch jungen Europapokalwettbewerb alle vier bisherigen Endspiele gewonnen. Madrid war nicht nur ein einfacher Verein, es war eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche "Weltauswahl" mit Spielern aus Argentinien, Brasilien und Ungarn. Spieler wie Alfredo di Stefano und Ferenc Puskas stellten die absolute Weltelite des Fußballs dar. Frankfurts Mannschaft rund um Kapitän Alfred Pfaff bestand dagegen überwiegend aus Amateuren, die noch regulären Berufen nachgingen. "Selbst vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Glasgow habe ich noch gearbeitet und bin am nächsten Tag wieder auf die Post gegangen", erzählte Dieter Stinka im Gespräch mit hr-online.
Kreß sorgt für Eintracht-FührungIm Finale merkte man von dem Unterschied zunächst nichts, im Gegenteil: Angefeuert von einem Großteil der Zuschauer gab zunächst Frankfurt den Ton an. Erwin Stein, und Richard Kreß vergaben beste Chancen, Erich Meier traf nur die Latte. Als Kreß nach 18 Minuten Real-Keeper Rogelio Dominguez überwand, war der Bann gebrochen. Die Eintracht führte 1:0.
Doch danach drehte Real auf: Di Stefano und Puskas wendeten das Blatt und brachten die Madrilenen noch vor der Pause 3:1 in Führung. Nach dem Seitenwechsel drängte die Eintracht auf den Anschlusstreffer – da pfiff Schiedsrichter John Mowat einen umstrittenen Elfmeter, den Puskas zum 4:1 verwandelte. Danach war der Ungar in Fahrt und ließ noch zwei weitere Treffer folgen – die Partie war endgültig entschieden. Das Torfestival war aber noch lange nicht vorbei. Zwei Mal Stein und di Stefano erhöhten die Bilanz und setzten mit insgesamt zehn Toren eine bis heute gültige Rekordmarke in einem Europapokalendspiel.
Meilenstein für FrankfurtDie deutsche Presse schimpfte anschließend vor allem über den umstrittenen Elfmeter und beklagte die schlechte Chancenverwertung der Eintracht. Ob die Hessen bei einer höheren Führung oder ohne den Elfmeterpfiff eine Chance gehabt hätte, bezweifeln aber sogar die Spieler selbst: "Ich bin überzeugt, wenn wir 3:0 geführt hätten, hätten wir das Endspiel immer noch verloren", sagte Eintracht-Spieler Friedel Lutz vor einiger Zeit.
Aus Frankfurter Sicht ist das Spiel trotz des deutlichen Ergebnisses ein Meilenstein. Als erste deutsche Mannschaft ein Europapokalfinale erreicht zu haben, kann der Eintracht niemand mehr nehmen. Erst 14 Jahre später erreichte wieder eine deutsche Mannschaft ein europäisches Endspiel. Das spektakuläre Finale, aber auch die beiden furiosen Halbfinalpartien gegen Glasgow bescherten der Eintracht internationale Anerkennung. Als die Glasgow Rangers 1961 ihre Flutlichtanlage im Hampden Park einweihten, wurde die Eintracht als Gegner eingeladen. Die mehr als 100.000 Zuschauer sind bis heute Rekord bei einem Freundschaftsspiel.
50 Jahre nach dem Finale werden die Eintracht-Legenden ein weiteres Mal für ihre Leistung geehrt. Von der UEFA sind sie am 22. Mai zum Champions-League-Endspiel nach Madrid eingeladen – dort gibt es ein Wiedersehen mit den Gegnern von damals.
Europapokalfinale vom 18. Mai 1960, Glasgow, Hampden Park
Real Madrid – Eintracht Frankfurt 7:3 (3:1)
Real Madrid: Rogelio Antonio Domínguez, Marquitos, Pachin, José Santamaria – José María Zárraga, José Mará Vidal – Canario, Luis del Sol, Francisco Gento, Alfredo di Stefano, Ferenc Puskas, Trainer: Miguel Munoz
Eintracht Frankfurt: Egon Loy – Friedel Lutz, Hermann Höfer – Hans Weilbächer, Hans-Walter Eigenbrodt, Dieter Stinka – Richard Kreß, Dieter Lindner, Erwin Stein, Alfred Pfaff, Erich Meier, Trainer: Paul Oßwald.
Tore: 0:1 Kreß (18.), 1:1 di Stefano (27.), 2:1 di Stefano (29.), 3:1 Puskas (45.), 4:1 Puskas (56./Elfmeter), 5:1 Puskas (60.), 6:1 Puskas (71.), 6:2 Stein (72.), 7:2 di Stefano (73.), 7:3 Stein (75.)
Schiedsrichter: John Mowat (Schottland)
Zuschauer: 127.621 (andere Quellen: 135.000)
Quelle :
http://www.hr-online.deMittlerweile sieht die Welt aber etwas anders aus. Real Madrid spielt nächste Saison auch als spanischer Vize-Meister in der Champions-League und die Eintracht spielt in der ersten Bundesliga im gesicherten Mittelfeld. Ich glaub es dauert noch mal 50 Jahre bis die Eintracht wieder in ein Europa-Pokal-Endspiel kommt...
Andüüüüüü