Heute is es endlich wieder soweit Fußballgeschichte zu schreiben egal wie das Spiel in Bordeaux ausgeht. Hab dazu mal was auf www.sportschau.de gefunden und das will ich euch nicht vorenthalten.
Fanrekord in der Europa League
Frankfurter Fans schreiben Reisegeschichte
Von Frank Hellmann
Das tut dem Stiefkind Europa League gut: Zum Auswärtsspiel von Eintracht Frankfurt bei Girondins Bordeaux reisen mehr als 12.000 Anhänger mit.
Neuer Abschnitt
Es heißt mittlerweile, dass ganze Ortschaften in der Wetterau, im Taunus oder in der Rhön ausgedünnt sind. Überall, wo sich die Sympathisanten von Eintracht Frankfurt sammeln. Die meisten von ihnen haben sich von Mittwochabend bis Freitagfrüh abgemeldet. Um in einer gewaltigen Reisewelle die mehr als 1100 Kilometer an die Atlantikküste zu fahren - oft 18 Stunden hin, 18 Stunden zurück. Für 90 Minuten Europa League. Im vorletzten Gruppenspiel bei Girondins Bordeaux kann der Bundesligist am Donnerstag (28.11.13) das Weiterkommen perfekt machen.
Begleitet wird diese Partie vom größten Fanverkehr, den es in der Geschichte der Gruppenphase der Europa League je gegeben hat. Seriöse Schätzungen gehen von 12.000 Frankfurter Anhängern aus, die nach Bordeaux kommen. Da sich aber zusätzlich Eintracht-Fans aus französischen Kanälen bedient haben und eine unbekannte Zahl vor Ort ihr Glück versuchen will, könnten es auch 15.000 werden.
"Bordeaux ist die einzige Stadt, die auch auf dem Landweg gut zu erreichen ist - also auch mit Bahn und vor allem mit Autos und Bussen. Nach Nikosia musste man fliegen, nach Tel Aviv auch", sagt Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann zu sportschau.de. "Also war nach der Auslosung klar, dass dieses Auswärtsspiel etwas ganz Besonderes wird. Wir rechnen allein mit mindestens 80 Bussen."
Der Jurist hatte bereits früh dem Gastgeber und den örtlichen Behörden vorgetragen, das Kartenkontingent - üblicherweise stehen dem Gastverein nur fünf Prozent der Tickets zu - deutlich zu erhöhen. "Hätten wir nur 2000 Karten bekommen, wären trotzdem mindestens weitere 5000 Frankfurter angereist."
Auch Fans von Hannover und Mönchengladbach ähnlich aktiv
"Wir haben eine der engagiertesten Fanszene in ganz Deutschland. Andere Vereine haben möglicherweise mehr Anhänger in Deutschland, aber was die Reisefreudigkeit angeht, sind nur wenige Klubs aktiver", erklärt Hellmann die Begeisterung. Schon beim Playoff-Spiel gegen Karabach Agdam feierten die Fans wie bei einer Meisterschaft und sangen unentwegt vom "Europacup".
Ähnlich verhielten sich in jüngerer Vergangenheit auch die Anhänger von Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach; noch zwei Klubs, die lange vom Europapokal ausgesperrt waren. Vor zwei Jahren sorgten fast 10.000 Hannover-Fans beim Gruppenspiel in Kopenhagen für ein Gänsehaut-Erlebnis. Eine ähnliche Zahl mobilisierte Mönchengladbach erst im Februar dieses Jahres, als das Team in der Zwischenrunde bei Lazio Rom scheiterte.
Appelle an die Vernunft
So viel Lob die Eintracht-Funktionäre sogar von UEFA-Seite für ihren inoffiziellen Rekord bekommen haben, so viel Ärger gab es mit dem Anhang auch schon. Die Liste der Verfehlungen - von Pyrotechnik bis zur Randale - ist lang. Vor allem Hellmann, für die Fanbelange zuständig, wirkt auf die entscheidenden Gruppierungen immer wieder ein. Auch vor dem Massentrip in die französische Weinregion. "Bei rund 12.000 Fans sind natürlich auch immer ein paar Schwachköpfe dabei, die nur den Ärger suchen", weiß Hellmann.
"Ich setze aber darauf, dass allen klar ist, dass wir in der Europapokal-Geschichte nie wieder ein so großes Kartenkontingent bekommen, wenn wir uns in der Stadt oder im Stadion daneben benehmen", so der 42-jährige. Und es gebe nun einmal den Fall des schwer verletzten David Nivel von der WM 1998, "der die französischen Sicherheitskräfte bei solchen Fanmassen aus Deutschland sensibilisiert."
Pilgerfahrt in Orange
Die Pilgerfahrt wird übrigens ganz in Orange abgehalten, was mit den Klubfarben Schwarz, Weiß und Rot nichts zu tun hat. Doch die Ultras Frankfurt rufen auf zur "Orange Kaos International - alle in Orange nach Bordeaux". Das wird im 30.000 Zuschauer fassenden Stade Jacques-Chaban-Delmas ein außergewöhnliches Bild ergeben: Tausendfach sind Shirts, Mützen, Jacken, ja sogar Signalwesten in dieser Farbe verteilt worden.
Die Ultras schreiben auf ihrer Homepage, dass das Motto keine Aufforderung sei, "sich wie der letzte Orang Utan zu benehmen und brandschatzend, wie vom wilden Affen gebissen, durch Bordeaux zu marodieren." Das Motto solle eher dazu dienen, "um dem ohnehin schon hoffentlich denkwürdigen Trip und unserem letzten Spiel in der Gruppenphase noch eine weitere Prise Verrücktheit und Spaß zu verleihen." An dieser Botschaft wird sich die Fanbewegung dann aber auch messen lassen müssen.
Quelle : www.sportschau.de
EinStein