Die unendliche Geschichte mit Arne

#661 von Eradan , 17.07.2008 22:34

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte.



Ich bin nicht dick, ich brauche nur viel Platz für meine inneren Werte.


 
Eradan
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#662 von caliburn , 18.07.2008 14:16

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."


Ich leide nicht unter Depressionen - sie sind meine besten Freunde.

Liebe ist nur ein schöner Traum.


 
caliburn
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#663 von Eradan , 18.07.2008 16:35

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.



Ich bin nicht dick, ich brauche nur viel Platz für meine inneren Werte.


 
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#664 von EinStein , 18.07.2008 19:49

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz.

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"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lwaine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte.


Ich leide nicht unter Depressionen - sie sind meine besten Freunde.

Liebe ist nur ein schöner Traum.


 
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#666 von Eradan , 18.07.2008 21:57

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lwaine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben.



Ich bin nicht dick, ich brauche nur viel Platz für meine inneren Werte.


 
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#667 von EinStein , 19.07.2008 09:20

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lwaine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben.

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Die unendliche Geschichte mit Arne

#668 von caliburn , 19.07.2008 17:56

Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten.


Ich leide nicht unter Depressionen - sie sind meine besten Freunde.

Liebe ist nur ein schöner Traum.


 
caliburn
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#669 von Eradan , 19.07.2008 21:07

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken.



Ich bin nicht dick, ich brauche nur viel Platz für meine inneren Werte.


 
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#670 von caliburn , 20.07.2008 13:55

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken. Ein paar Sekundne später hasteten ein paar Dutzend Soldaten mit schweren schritten den Gang entlang, ohne die beiden in ihrem Versteck zu sehen.


Ich leide nicht unter Depressionen - sie sind meine besten Freunde.

Liebe ist nur ein schöner Traum.


 
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Die unendliche Geschichte mit Arne

#671 von Eradan , 20.07.2008 17:56

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken. Ein paar Sekundne später hasteten ein paar Dutzend Soldaten mit schweren schritten den Gang entlang, ohne die beiden in ihrem Versteck zu sehen. Sie warteten noch ein paar Minuten, ob nicht noch mehr Soldaten kommen würden, aber als alles ruhig blieb, setzten sie ihren Weg in der Richtung fort, aus der die Soldaten gekommen waren.



Ich bin nicht dick, ich brauche nur viel Platz für meine inneren Werte.


 
Eradan
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Registriert am: 27.06.2007


Die unendliche Geschichte mit Arne

#672 von caliburn , 20.07.2008 20:20

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken. Ein paar Sekundne später hasteten ein paar Dutzend Soldaten mit schweren schritten den Gang entlang, ohne die beiden in ihrem Versteck zu sehen. Sie warteten noch ein paar Minuten, ob nicht noch mehr Soldaten kommen würden, aber als alles ruhig blieb, setzten sie ihren Weg in der Richtung fort, aus der die Soldaten gekommen waren. Sie brauchten nicht lange zu laufen, als sie an eine eisenbeschlagene Tür angelangten.


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Die unendliche Geschichte mit Arne

#673 von Eradan , 20.07.2008 20:33

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken. Ein paar Sekundne später hasteten ein paar Dutzend Soldaten mit schweren schritten den Gang entlang, ohne die beiden in ihrem Versteck zu sehen. Sie warteten noch ein paar Minuten, ob nicht noch mehr Soldaten kommen würden, aber als alles ruhig blieb, setzten sie ihren Weg in der Richtung fort, aus der die Soldaten gekommen waren. Sie brauchten nicht lange zu laufen, als sie an eine eisenbeschlagene Tür angelangten. Arne wollte mit der Faust dagegenschlagen, um sich bemerkbar zu machen, aber sein Vater konnte ihn gerade noch davon abhalten: "Das würde ich lieber nicht tun, es sei denn, du willst wieder dorthin, wo du gerade hergekommen bist - auf der anderen Seite", der Vater machte eine Kopfbewegung zur Tür hin, "werden mit Sicherheit Soldaten stehen."



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Die unendliche Geschichte mit Arne

#674 von caliburn , 21.07.2008 14:42

"Majestät, ich bitte um Vergebung", flehte der Oberaufseher, "in Zukunft wird dies nicht mehr vorkommen - die beiden Deutschen wurden inzwischen in die Klärgruben verbannt."
Fausabre schnaufte und rannte unruhig im Saal hin und her, dann blieb er abrupt vor dem auf dem Boden kauernden Mannn stehen und schaute wütend auf diesen hinab: "Das, mein Lieber, hoffe ich innigst - zu deiner eigenen Sicherheit."
Der Mann zitterte am ganzen Körper, selbst als er dem König versicherte: "Majestät, mein erhabenster König, aus den Klärgruben ist noch niemand wieder herausgekommen - jedenfalls nicht lebendig - und somit dürfte keine Gefahr mehr bestehen, dass diese beiden widerlichen Jammerlappen Euch jemals wieder über den Weg laufen, geschweige denn Euer grandioses Projekt gefährden."
Nach ein paar Minuten Nachdenkens fuhr Fausabre mit einer neuen Idee zu seinem Oberaufseher fort :" Ich habe es mir aber anders überlegt und du wirst in die Kläranlage versetzt um dort die Gefangenen zu überwachen und die beiden Deutschen dürfen wieder in den Garten."
Der Oberaufseher erbleichte und schrie mit bebender Stimme: "Nein, oh, bitte mein König, mein Gebieter, Euer Gnade, Eure Heiligkeit - oh, bitte Eure Durchlauchtheit, bitte, schickt mich nicht in die Klärgruben, ich bitte Euch, ich flehe Euch an, ich werde Euch untertänigst zu Diensten sein, verlangt von mir jeglichen Dienst - alles werde ich für Euch tun, Eure Hoheit, aber bitte, BITTE SCHICKT MICH NICHT IN DIE KLÄRANLAGEN!!!"
Fausabre drehte sich angewidert ab, gab einem der Wachmänner einen kurzen Wink, worauf zwei Soldaten den Oberaufseher packten und ihn, ungeachtet seiner verzweifelten Schreie, aus dem Audienzsaal entfernten, um ihn dorthin zu bringen, wohin ihn Fausabre verdammt hatte. Dann ging er zum Thron zurück und wollte sich gerade hinsetzen, als einer seiner unzähligen Berater tief gebeugt an ihn herantrat und sagte: "Eure Durchlauchtheit, darf ich Euch untertänigst bitten, Euch einen Rat geben zu dürfen?"
Fausabre musterte ihn kühl, dann bemerkte er spitz: "Ahhh, Graf Giblin... Ihr wollt mir also einen Rat geben... so, so... nun, Ihr seid einer der wenigen hier am Hofe, dessen Meinung ich schätze... also los, sagt mir, was Ihr zu sagen habt."
Der Graf verbeugte sich noch tiefer, bis er beinahe mit seiner langen Adlernase den Boden berührte, dann richtete er sich halb auf und sprach leise: "Majestät, nun, da Ihr mir in Eurer Großzügigkeit erlaubtet, zu Euch sprechen zu dürfen, gewahrt bitte gnädigst meine Worte, die ich an Eure Durchlauchtheit richte: der Mann, den Ihr soeben abführen ließet, auf dass er in den Klärgruben sein Schicksal finde ... nun, Mylord, mein König... ich wäre geneigt, ihm sein baldig Ableben in den Klärgruben zu ersparen und stattdessen wieder in Eure Dienste aufzunehmen."
"Warum sollte ich - nenne Deine Gründe, Giblin, Du alter Fuchs", erwiderte Fausabre belustigt, denn trotz der Schizophrenie, die man ihm hinter vorgehaltener Hand attestierte, verfügte er hinsichtlich des Grafen Giblin über ein erstaunlich gutes Urteilsvermögen, und so wusste er auch genau, dass Giblin ihn stets zu seinem eigenen Vorteil zu beeinflussen suchte.
"Gewiss, Mylord", sprache Graf Giblin eifrig weiter und verbeugte sich nochmls tief, "Eine sehr gute und überaus berechtigte Frage Eurer Majestäten, und ich fühle mich geehrt, sie Euch beantworten zu dürfen, nun denn...", er räusperte sich kurz, "dieser Mann erschien in meinen Augen ein überaus gewissenhafter und Euch höchst loyaler Diener zu sein, dem dieses unglückliche Vorkommnis zutiefst bekümmert und welches ihn folgerichtig reut, sodass in Erwägung zu ziehen wäre, ob es nicht einen Platz für ihn bei Euren Dienern der Geheimsten Projekten gäbe."
"Nein, auf keinen Fall", fuhr Fausbare auf, "je weniger eingeweiht sind, umso besser... außerdem ist dieser Oberaufseher ein Waschlappen... nein, der Mann muss weg."
"Mylord", erwiderte der Graf und man konnte einen hektischen Unterton in seiner Stimme erkennen, "bitte erlaubt mir, mit meinen Ausführungen fortzufahren und Euch milde zu stimmen, Eure Gnade für diesen Mann zu erflehen."
Fausabre musterte mit zusammengekniffenen Augen den Grafen, dann sagte er leise mit einem drohenden Unterton zu ihm: "Giblin, NOCH genießt Ihr meine Gunst, mehr als jeder andere hier, doch hütet Eure Zunge und versucht nicht, durch Euer Aufbegehren meine Autorität zu untergraben."
Graf Giblin erbleichte und wurde kurzzeitig aus der Fassung gebracht, doch seine gewohnte Sicherheit kehrte rasch wieder zurück, als er hastig antwortet: "Aber keineswegs, Mylord, würde ich es wagen, mich gegen Euch zu stellen - der Allmächtige sei mein Zeuge! -, ich verehre Euch, Majestät und nihcts stünde mir ferner, als euch nur auf eine irgend erdenkliche Weise zu schaden."
"Dann versucht nicht ständig, mich von meiner Entscheidung hinsichtlich dieses unfähigen Aufsehers abzubringen", erwiderte Fausabre erbost, dann aber fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: "... oder möchtet Ihr ihm gar Gesellschaft leisten?"
Nachdem er diese Worte vernommen hatte, war er sichtlich geschockt und Fausabre fuhr fort:" Ihr könnt mir aber grad einen Gefallen tun und schickt mir diese beiden Deutschen her!" und er beeilte sich sichtlich seinem König den Gefallen zu tun angesichts der Drohung mit den Kläranlagen. Innerlich aber grollte Graf Giblin dem König, machte er doch unwissentlich seine eigenen Pläne zunichte. Auf dem Weg zu den Klärgruben überlegte er fieberhaft, wie er sich der unbequemen Deutschen entledigen könnte, ohne dass der König Verdacht schöpfte und er letzten Endes, so kurz vor seinem Ziel, doch noch in Ungnade fiel, aber ihm wurde klar, dass er dieses ohne Hilfe nicht schaffen würde. Doch allmählich reifte ihn ihm ein Plan, und als er die Klärgruben erreichte, zeigte sich der Anflug eines Lächelns auf seinen schmalen Lippen. Kurz hinter dem Eingang zur Kläranlage wurde er aber plötzlich und unerwartet von einer Gruppe todesmutiger Gefangener überrumpelt und mit einem Knüppel zusammengeschlagen und ein paar Gefangenen gelang es tatsächlich zu entkommen. Allerdings hatte der König für derartige Fälle vorgesorgt und ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die nur eingeweihten Wachleuten bekannt waren, und so staunten die Entkommenen nicht schlecht, als der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgab und sie durch vorbildlich getarnte Falltüren in einen unterirdischen See stürzten, bestehend aus den Abwassern und Fäkalien der Festung, wo sie qualvoll ersoffen. Arne und sein Vater waren zum Glück nicht dabei und aus Furcht vor den Falltüren führte der Graf den Befehl aus, dem ihm Fausabre gab und brachte beide zum König.
"Mylord", sprach Graf Giblin und verbeugte sich ehrfürchtig, "Ich bringe euch die Gefangenen, nach denen Ihr verlangtet", doch kaum hatte er ausgesprochen, fuhr Fausabre ihn an: "Warum sollte ich nach ihnen schicken, Giblin - schickt sie zurück, unverzüglich, sonst werdet Ihr ihnen alsbald Gesellschaft leisten!"
Giblin schaute seinen König verstört an, doch dann begriff er, dass Fausabres Erkrankungsphase wieder mal einen akuten Schub erfahren hatte. Beinahe hätte er gelächelt, doch er konnte sich gerade noch so fangen, und so sprach er nur, siech abermals verbeugend: "wie Ihr wünscht, Mylord König."
Arne und dessen Vater, die mit ihrer Entlassung aus dem Todestrakt gerechnet hatten, schauten sich verstört an und noch ehe sie begriffen, dass sie ihre Hoffnung begraben mussten, wurden sie wieder in die stinkenden Klärgruben zurückgebracht, wo sowohl die Mitgefangenen als auch die Wachsoldaten sie mit hämischem Gelächter empfingen.
Ein paar Tage später schickte Fausabre einen Wachsoldaten in die Kläranlage um den beiden Deutschen eine Nachricht zukommen zu lassen und er gewährte ihnen eine weitere Audienz. Doch zu dieser sollte es nicht kommen, denn als sie gerade auf dem Weg durch die Klärgruben waren, bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen, zuerst nur etwas,, aber dann so stark, dass sich risse im Stein der Mauern und des Bodens zeigten und einzelne Brocken von der Decke rieselten, denen fast im nächsten Augenblick eine Lawine aus Geröll folgte, als die Decke vor ihnen einstürzte. Geistesgegenwärtig riss Arne seinen Vater zurück und rettete ihn somit vor den herabstürzenden Massen, doch der Wachmann, der sie begleitet hatte, wurde unter den Steinmassen begraben. Beide nahmen die Gelegenheit wahr und nutzen das riesige Durcheinander durch das Beben zur Flucht und rannten um ihr Leben. DOch hatten sie sich bald schon gehörig verlaufen, denn außer den Weg, den sie zum Fausabre gegangen waren, kannten sie keine der anderen unzähligen gänge, die sich wie ein Labyrinth gestalteten. Schon vernahmen sie die Schritte von Soldaten und das Klirren der Rüstungen, was die beiden Flüchtigen veranlasste, sich ganz schnell hinter einem Mauervorsprung zu verstecken. Ein paar Sekundne später hasteten ein paar Dutzend Soldaten mit schweren schritten den Gang entlang, ohne die beiden in ihrem Versteck zu sehen. Sie warteten noch ein paar Minuten, ob nicht noch mehr Soldaten kommen würden, aber als alles ruhig blieb, setzten sie ihren Weg in der Richtung fort, aus der die Soldaten gekommen waren. Sie brauchten nicht lange zu laufen, als sie an eine eisenbeschlagene Tür angelangten. Arne wollte mit der Faust dagegenschlagen, um sich bemerkbar zu machen, aber sein Vater konnte ihn gerade noch davon abhalten: "Das würde ich lieber nicht tun, es sei denn, du willst wieder dorthin, wo du gerade hergekommen bist - auf der anderen Seite", der Vater machte eine Kopfbewegung zur Tür hin, "werden mit Sicherheit Soldaten stehen."
Arne schluckte und senkte die Hand, dann flüsterte er: "Und was sollen wir stattdessen tun?"


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#675 von Eradan , 21.07.2008 16:33

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war."



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#676 von EinStein , 21.07.2008 19:01

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war." Sie warteten eine Weile und bald schon kamen ein paar Soldaten raus und verschwanden, aber Arne und sein Vater wußten jetzt nur nicht, ob vielleicht noch mehr Soldaten dort im Raum waren.

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#677 von caliburn , 21.07.2008 20:43

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war." Sie warteten eine Weile und bald schon kamen ein paar Soldaten raus und verschwanden, aber Arne und sein Vater wußten jetzt nur nicht, ob vielleicht noch mehr Soldaten dort im Raum waren. Sie warteten, doch es kam keiner mehr, sodass sie wagten, aus ihrem Versteck hevrorzutreten.


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#678 von Eradan , 21.07.2008 21:51

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war."
Sie warteten eine Weile und bald schon kamen ein paar Soldaten raus und verschwanden, aber Arne und sein Vater wußten jetzt nur nicht, ob vielleicht noch mehr Soldaten dort im Raum waren. Sie warteten, doch es kam keiner mehr, sodass sie wagten, aus ihrem Versteck hevrorzutreten. Auf ein Zeichen von Arnes Vater hin liefen die beiden auf die Tür zu und rannten, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre, hindurch, die Wache aber, die die Tür gerade schließen wollte, war durch das plötzliche und stürmische Auftauchen der beiden zerlumpten Gestalten dermaßen erschrocken, dass sie nicht in der Lage waren, in irgendeiner Form zu reagieren, was den beiden Flüchtigen ein ungehindertes Entkommen ermöglichte.



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#679 von caliburn , 22.07.2008 14:23

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war."
Sie warteten eine Weile und bald schon kamen ein paar Soldaten raus und verschwanden, aber Arne und sein Vater wußten jetzt nur nicht, ob vielleicht noch mehr Soldaten dort im Raum waren. Sie warteten, doch es kam keiner mehr, sodass sie wagten, aus ihrem Versteck hevrorzutreten. Auf ein Zeichen von Arnes Vater hin liefen die beiden auf die Tür zu und rannten, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre, hindurch, die Wache aber, die die Tür gerade schließen wollte, war durch das plötzliche und stürmische Auftauchen der beiden zerlumpten Gestalten dermaßen erschrocken, dass sie nicht in der Lage waren, in irgendeiner Form zu reagieren, was den beiden Flüchtigen ein ungehindertes Entkommen ermöglichte. Nach einer Weile hörten sie weit hinte sich das aufgeregte rufen der Wachen, die anscheinend wieder zu sich gekommen waren und nach einem Suchtrupp geschickt hatten.


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#680 von EinStein , 22.07.2008 16:53

... Der Vater überlegte eine Weile, dann sagte er: "Wir werden uns in der Nische dort", er zeigte auf einen Spalt zwischen der Aüßenmauer und der Wand mit der Tür, "verstecken und wenn wieder Soldaten ausrücken, werden wir versuchen, dort reinzukommen, denn mir ist vorhin aufgefallen, dass es 'ne Weile gedauert hat, bis sie geschlossen wurde, nachdem die Truppe rausmarschiert war."
Sie warteten eine Weile und bald schon kamen ein paar Soldaten raus und verschwanden, aber Arne und sein Vater wußten jetzt nur nicht, ob vielleicht noch mehr Soldaten dort im Raum waren. Sie warteten, doch es kam keiner mehr, sodass sie wagten, aus ihrem Versteck hevrorzutreten. Auf ein Zeichen von Arnes Vater hin liefen die beiden auf die Tür zu und rannten, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre, hindurch, die Wache aber, die die Tür gerade schließen wollte, war durch das plötzliche und stürmische Auftauchen der beiden zerlumpten Gestalten dermaßen erschrocken, dass sie nicht in der Lage waren, in irgendeiner Form zu reagieren, was den beiden Flüchtigen ein ungehindertes Entkommen ermöglichte. Nach einer Weile hörten sie weit hinte sich das aufgeregte rufen der Wachen, die anscheinend wieder zu sich gekommen waren und nach einem Suchtrupp geschickt hatten. Beide schafften es tatsächlich nach ein paar Irrwegen und im rasenden Tempo ein Labyrinth von Gängen und wütende Soldaten hinter sich zu lassen und mußten sich jetzt erst einmal kurz ausruhen.

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