Rotlicht für schmutzige Restaurants
Letztlich hilft nur Vertrauen - denn wie es tatsächlich um die Hygiene in Restaurant-Küchen bestellt ist, wissen die Gäste bislang nicht. Das wollen die Verbraucherschutzminister der Länder nun ändern. Sie plädieren für die Einführung einer Hygiene-Ampel für Restaurants und Gaststätten.
Wie sauber wird hier gekocht - das soll künftig eine Hygiene-Ampel anzeigen. Wer schon mal in Dänemark war, dem sind sie vielleicht aufgefallen: die Smileys an Kneipen, Restaurants und Gaststätten - aber nicht nur da: auch an Lebensmittelgeschäften, Kiosken und Imbissbuden sind sie zu finden - kurzum überall dort, wo Essen und Getränke verkauft werden.
Das Prinzip ist einfach: es gibt vier verschiedene Smileys - von strahlend lächelnd mit den Mundwinkeln ganz nach oben, bis hin zum schlecht gelaunten mit den Mundwinkeln ganz unten. Verliehen werden sie von den staatlichen Lebensmittelkontrolleuren - je nachdem, welchen Eindruck das Geschäft oder der Gastro-Betrieb hinterlassen hat.
Ampel statt Smiley
Ein System, das sich in Dänemark bewährt hat - und das nun auch in Deutschland dem Verbraucher helfen soll, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wenn auch in anderer Form: Bei uns soll es keine Smileys, sondern einen Farbbalken geben, im Sinne einer Ampel: mit rot, gelb und grün. \"Grün ist gut, gelb sind Mängel und rot ist richtig schlecht - und ein Betrieb, der richtig schlecht ist, sollte auch keiner sein, den die Verbraucher besuchen\", erklärt die hessische Verbraucherschutzministerin Lucia Puttrich (CDU) das System, das in Deutschland eingeführt werden soll - so wünschen es sich zumindest die Verbraucherschutzminister der Länder.
Auf einer gemeinsamen Sitzung in Bremen haben sie heute eine Initiative auf den Weg gebracht. Sie fordern die Bundesregierung auf, sich der Sache anzunehmen und eine entsprechende Gesetzesgrundlage zu schaffen. Anders als in Dänemark soll das System aber auf Restaurants, Kneipen und Gaststätten beschränkt werden.
Zu wenig Kontrolleure in Deutschland
Dieselben Kontrolleure, die auch jetzt schon die Hygiene-Standards unter die Lupe nehmen, sollen auch dafür zuständig sein, die Gastro-Hygiene-Ampel auf rot, gelb oder grün zu stellen. Wobei es nicht um Stigmatisierung gehen soll - man wolle vielmehr einen Anreiz für Betriebe schaffen, sich bei einer schlechten Bewertung nachkontrollieren zu lassen. \"Selbstverständlich hat man die Chance der Nachkontrolle. Und ich gehe davon aus, dass die Lebensmittelkontrolle diese Chance auch geben, besser zu werden.\" Das sei ja das Ziel des Systems, so Puttrich im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.
Was allerdings voraussetzt, dass auch ausreichend viele Kontrolleure vorhanden sind, was in Deutschland - anders als in Dänemark - wohl nicht der Fall ist. Während einige Betriebe mehrmals im Jahr kontrolliert werden, wird die Hälfte der Betriebe nicht, wie vorgeschrieben einmal im Jahr überprüft. Der Grund: zu wenig Personal.
Ob das Essen schmeckt oder nicht - das muss allein der Gast entscheiden. Ohne Ampel. Der Hotel und Gaststättenverband ärgert sich vor allem darüber, dass die Ampel zunächst einmal ausschließlich in der Gastronomie eingeführt werden soll und nicht - wie in Dänemark - überall dort, wo Speisen und Getränke verkauft werden.
Man wolle, so der Verband, nicht als Versuchskaninchen herhalten. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sieht das genau so und plädiert dafür, auch den Lebensmittelhandel mit einzubeziehen.
Für den Verbraucher bleibt das Problem, dass die Ampel keine Rückschlüsse darüber erlaubt, ob denn auch schmeckt, was serviert wird. \"Das Kontrollsystem bezieht sich auf Betriebshygiene, auf den Umgang mit Lebensmitteln, auf die Eigenkontrollen des Unternehmens - aber nicht auf den Geschmack\", räumt die hessische Verbraucherschutzministerin ein. Aber das ist ja auch schon etwas.
Quelle : www.tagesschau.de
Ich finde das schon eine gute Idee und die Idee kommt ja auch aus Hessen In Offenbach gibt es schon Gaststätten und Restaurants mit der Ampel. Man sollte die Aktion aber weiter ausbauen wie in Dänemark für alle Einrichtungen, die Essen und Getränke verkaufen. Was denkt ihr darüber?
Alex